Wasserschlangen – Rezension #11

Klappentext: Mila ist ein einsamer Teenager, die einen weiteren langweiligen Sommerurlaub einfach nur hinter sich lassen will … bis sie Agnes trifft, ein tollkühnes Mädchen, das sich als waschechtes Gespenst entpuppt! Doch sie ist nicht nur ein gewöhnlicher Geist: In sich trägt sie die Essenz eines alten, gefallenen Königs und ihr Mund ist voller Zähne, die ein fürwahr kurioses Geheimnis bergen.

Der dreimal für den Eisner-Preis nominierte Schriftsteller und Künstler Tony Sandoval (DOOMBOY) aus Mexiko präsentiert eine wundersame Welt mit geheimen Orten und traumhafter Magie, die in den alltäglichen Winkeln unserer schlafenden Phantasie verborgen sind.

Der Zeichenstil ist einzigartig, filigran mit viel Liebe zum Detail aus Perspektiven, die durchaus alltäglich sind, die ich aber noch nie zuvor in Comics und Mangas gesehen habe. Es beeindruckt mich weiterhin, wie man Menschen mit übermäßig großen Köpfen gleichzeitig so elegant und fast schon zerbrechlich darstellen kann.

Hin und wieder sind die Zeichnungen etwas expliziter, aber nie so, dass es unangemessen oder vulgär wirkt. Wer jedoch ein Problem mit der Darstellung von Gewalt und Blut hat, sei an dieser Stelle gewarnt, denn die Geschichte überrascht in ihrem Verlauf und nimmt Wendungen, die ich nicht erwartet hatte.

Tony Sandoval gelang ein magischen Bogen zwischen der melancholischen Leichtigkeit des Sommers und düsteren Geschehnissen, die ich jetzt nicht vorwegnehmen möchte.

Wem also der Sinn nach nicht allzu vielen Zeilen des geschriebenen Wortes steht, dem sei dieser Comic wärmstens empfohlen, die Zeichnungen sprechen für sich und lassen den Leser oder die Leserin in eine Welt eintauchen, die das Alltägliche mit dem Fantastischen verbindet.

Rezension geschrieben von Annika Lippold

Bildquelle Betragsbilder: Annika Lippold